Teil der HSBC BWF World Tour Super 300
Preisgeld USD 210 000.–

21.–26. März 2023, St. Jakobshalle Basel

26. März 2023

Koki Watanabe setzt den Schlusspunkt

Koki Watanabe setzt den Schlusspunkt

Es war das letzte Spiel an diesem Finaltag der 33. Yonex Swiss Open in der St. Jakobshalle und zugleich eine Premiere: Noch nie waren sich CHOU Tien Chen aus Taiwan und der Japaner Koki WATANABE gegenüber gestanden, was auch damit zusammenhängt, dass die beiden bis jetzt verhältnismässig wenige Berührungspunkte hatten: Chou ist mit 33 Jahren eine ganze Generation älter und in der Weltrangliste auf Position 6 klassiert, während sein Kontrahent «erst» 24 Jahre alt ist und «nur» auf Rang 37 steht. Die grosse Frage war somit: Was würde über den Finalausgang entscheiden? Watanabe hatte allein schon vom Alter her sicher Vorteile punkto Schnellkraft, währenddessen Chou von seinem dick gefüllten Rucksack an Erfahrungen zerren konnte.

Im ersten Satz war es die Jugend, die den Ausschlag gab. Einfach sagenhaft, wie schnell der 1,66 Meter grosse Watanabe auf den Beinen war, beeindruckend auch seine Smashes, die – praktisch ansatzlos geschlagen – den Gegner Mal für Mal überraschten. Den ersten Durchgang entschied der Japaner in der Verlängerung mit 22:20 zu seinen Gunsten.

Im zweiten Satz verlief das Spiel bis in die Schlussphase ausgeglichen, als Chou einen Shuttle zum 18:19 vom Hawk-Eye kontrollieren liess – und prompt recht bekam. Seit 2014 gibt es das computergestützte Kontrollsystem im Badminton, das eine Partie in andere Bahnen leiten kann. Tatsächlich führte der Favorit nun plötzlich mit 19:18 und brachte den Satz schliesslich mit 21:18 nach Hause.

Die rund 3000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen in diesen beiden Sätzen Badminton der Extraklasse mit grossartigen Ballwechseln und staunten vor allem über die perfekt platzierten Netzdrops. Im entscheidenden Durchgang flachte das Niveau ein wenig ab – was vor allem mit Chou zu tun hatte, der nun doch den einen oder anderen unerzwungenen Patzer einstreute. So auch ganz am Schluss mit einem Servicefehler zum überraschend klaren 12:21 aus seiner Sicht.

Koki Watanabe sprach danach «von einem Märchen, das wahr geworden sei», er begab sich vielumjubelt auf die Ehrenrunde und steckte als verdienten Lohn die nette Summe von 15’750 US-Dollar ein. «Und nicht zu vergessen eine schöne Victorinox-Uhr», sagte OK-Präsident Christian Wackernagel, der sich über den Publikumsaufmarsch freute. «Insgesamt waren es doch 12'000 Badminton-Fans, die uns besuchten.» Davon können er und seine Mitorganisatorinnen und -organisatoren das ganze Jahr über zerren – bis es vom 19. bis 24. März 2024 wieder heisst: «Let the shuttles fly!»